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2005

fragile - Ausstellung in der Sparkasse Bottrop


         Irmelin Sansen

Ausstellungsdauer: 25. November - 18. Dezember 2005

Eine Kooperation der Sparkasse Bottrop mit dem Künstlerbund
Bottrop e.V.

 

2006

FARBKLÄNGE - Ausstellung im Malakoffturm, Bottrop

In Kooperation mit der Historischen Gesellschaft e.V. Bottrop Ausstellungsdauer: 10.-30. März 2006

 Irmelin Sansen

 Irmelin Sansen
Fotos: Albrecht Böckenhüser

 

2007

vis-à-vis

Ein Titel, zwei Orte: Bürgerbüro Bottrop und Bürgerbüro Kirchhellen Ausstellungsdauer: September 2006 bis März 2007

Kommen - Sehen - Hören

Im Rahmen des Künstlerbund-Projektes: Ein Jahr zu Gast im Kulturzentrum Hof Jünger in Kirchhellen.

 Irmelin Sansen
Foto: Michael Kaprol

Vernissage: 11. Mai 20 Uhr - Ein Abend mit Musik und Malerei

Alle Ausstellungstermine und Informationen zum Hof Jünger-Projekt finden Sie auf der Website des Künstlerbundes Bottrop

 

vis-à-vis

 Irmelin Sansen

"vis-à-vis": ein Titel, eine Künstlerin, zwei Orte. Im Bürgerbüro Bottrop und im Bürgerbüro Kirchhellen stellt Irmelin Sansen von September 2006 bis März 2007 insgesamt 26 ihrer Arbeiten aus, was auf einer ersten Bedeutungsebene den Titel "vis-à-vis" (frz.: gegenüber) begründet.

Die Bottroper Ausstellung umfaßt 16 Bilder, die Kirchhellener 10. Die Bilder, darunter großformatige Werke, sind teils in Freskotechnik (Kalk, Pigmente, Eilasur), teils in Mischtechnik (Gips, Pigmente, Eilasur) auf Jute oder Nessel durchgeführt.

Im Bottroper Bürgerbüro, wo sich von jedem Platz aus ein möglicher Blickkontakt zu den Bildern ergibt, präsentieren sich die Arbeiten als ein Gegenüber-Ensemble.
Zugleich sind sie - in Bottrop wie in Kirchhellen - stets vis-à-vis zu den Menschen und laden, dies ist eine weitere Bedeutungsebene, zum Dialog ein, zum "vis-à-vis" im Auge des Betrachters.

Die Bilder ermöglichen dabei ganz individuelle Assoziationen. Einige wirken wie archäologische Fundstücke und erinnern an vergangene Kulturen, andere bieten einzelne Buchstaben oder gar Textfragmente, die zum Entziffern verführen, sich der Enträtselung jedoch stets entziehen. Man mag als Betrachter zu der Anmutung kommen, daß sich diese Buchstaben und Textfragmente ins Geheimnis zurückziehen, chiffriert werden und so ihre inflationäre Wohlfeilheit verlieren, die sie üblicherweise in einer Welt haben, die mit bedrucktem Papier geradezu überschwemmt wird. Buchstaben und Texte haben dort gewöhnlich einen fixierten Sinn, sind zeichenhaft festgelegt wie Zahlen, sind eindimensional, verlieren dabei auch ihr spielerisches Element. Allein die Lyrik vermag noch annähernd mit Buchstaben und Wörtern zu spielen, ihnen Musikalität zu verleihen, Bedeutungsebenen anklingen zu lassen, die über den reinen Informationscharakter hinausgehen. Und so muten auch Irmelin Sansens mit Buchstaben und Textfragmenten chiffrierte Bilder poetisch an, können als Durchstoß der Kunst bezeichnet werden, Buchstaben, Wörter, Texte wieder ins Geheimnis zu setzen und dies dem Betrachter vis-à-vis sinnfällig zu machen. Starre Schriftbilder werden aufgebrochen, nicht zuletzt auch durch eine Umkehrung des üblichen Schriftverlaufs links-rechts. Mit dem handschriftlichen "Malen" der Buchstaben wird das Gestische der Schrift deutlich, die Buchstaben sind von Hand gezogene Spur und damit in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Manuskriptum. Dabei wird das Schreiben als Bestandteil des künstlerischen Prozesses eingesetzt, der nicht auf ein informatives Ergebnis zielt, sondern auf die Entstehung eines Bildes.

Rüdiger Schneider www.ruediger-schneider.net